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Die Vogelfamilie - Tagebuch

(25.05.2007) Der Grauschnäpper ist ein sperlingsgroßer Vogel. Er lebt in Wäldern, Gärten und Parkanlagen. Manchmal auch auf einem Balkon. Er ernährt sich von Insekten, die er sich in geschickten Flugmanövern aus der Luft schnappt und überwintert in Afrika und dem südwestlichen Asien.

Tag 1 (06.06.06)

Zuerst war ich mir nicht sicher, ob sich der Vogel tatsächlich in so enger Nachbarschaft mit Menschen wohlfühlt. Dann liegt das erste Ei liegt im Nest. Es ist ca. 2 cm lang, hell beige und hat braune Pünktchen. Unglaublich, dass aus so einem winzigen Ei später mal ein Vogel schlüpfen soll ...

Tag 2 (07.06.06)

Einen Tag später liegt das zweite Ei liegt im Nest. Das Weibchen sitzt zwischendurch kurz auf den zwei Eiern und brütet, ist aber auch viel unterwegs. Ich bin neugierig, wie viele Eier es noch werden.

Tag 3 (08.06.06)

Am Morgen liegt das dritte Ei liegt im Nest. Ich habe den Eindruck, dass die Vogeldame nach jedem Ei einen Tag Pause macht und die Eier immer am frühen Morgen legt. Das Nest ist sehr klein und viel Platz ist nicht mehr.

Tag 4 (09.06.06)

Das vierte und letzte Ei liegt im Nest. Das Weibchen brütet, macht aber auch häufig Ausflüge in die Umgebung, um Insekten zu fangen. Das Männchen erscheint manchmal am Nest und bringt hin und wieder eine Fliege mit. Die Eier werden zwischendurch mit dem Schnabel umgedreht.

Tag 15 (20.06.06)

Das Weibchen sitzt jetzt fast ständig auf dem Nest und brütet. Ob es merkt, dass der Zeitpunkt des Schlüpfens näher rückt? Die Videokamera auf dem Balkon stört sie nicht, im Gegenteil, sie dient manchmal als Landeplatz. Es muss ja nicht immer ein Ast sein ...

Tag 17 (22.06.06)

Die ersten drei Küken schlüpfen. Sie sind fast nackt und mit einem dünnen, schwarzen Flaum bedeckt. Die Augen sind zu. Die meiste Zeit scheinen sie im Nest zu schlafen. Flügel, Beine und Schnabel sind noch nicht richtig zu erkennen.

Tag 18 (23.06.06)

Das vierte Küken schlüpft, die Familie ist komplett. Schalen sind weder im Nest noch auf dem Balkon zu finden. Scheinbar wurde "aufgeräumt" und die Überreste der Geburt von den Eltern entfernt. Sehr lobenswert!

Tag 20 (25.06.06)

Das erste zaghafte "Zwitschern" ertönt aus dem Nest. Die Küken werden vitaler und hungriger. Die Eltern erscheinen alle paar Minuten am Nest und füttern die Küken. Die Fliegen, Motten und Wespen scheinen mir teilweise etwas groß für die kleinen Küken, diesen schmeckt es aber offenbar.
Klicken Sie hier, um ein kurzes Video zu sehen.

Tag 21 (26.06.06)

Das Zwitschern aus dem Nest ist jetzt nicht mehr so zaghaft wie noch vor zwei Tagen. Die Kleinen wachsen schnell und das Nest ist gut ausgefüllt. Das Öffnen des Schnabels zum Betteln nach Futter wird offenbar durch Geräusche ausgelöst. Das Schaufeln eines Bauarbeiters in der Nachbarschaft hat die gleiche Auswirkung wie das Erscheinen der Mutter am Nest.

Tag 22 (27.06.06)

Der Flaum der Küken verschwindet langsam und man kann die ersten kleinen Federn erkennen. Die Mutter sitzt jetzt nur noch selten im Nest. Viel Platz ist dort auch nicht mehr, der Nachwuchs füllt es gut aus. Zwischendurch gibt es eine Art Fitnesstraining. Dabei sitzt die Mutter auf dem Nestrand, schiebt die Kleinen hin und her und zieht an deren Flügelchen.

Tag 24 (29.06.06)

Kot findet man keinen im Nest, mit ihren Verrichtungen warten die Küken immer, bis die Mutter da ist. Sie strecken dann das Hinterteil in die Höhe, drücken ihr Würstchen hinaus und das Weibchen nimmt es in den Schnabel und entsorgt es außerhalb des Nests.
Klicken Sie hier, um ein kurzes Video zu sehen.

Tag 26 (01.07.06)

Die Küken werden immer aktiver, sie recken und strecken sich und schlagen mit dem Flügelchen. Die Augen sind jetzt geöffnet, das Öffnen der Schnäbel zur Aufnahme von Futter scheint jetzt durch den Anblick der Eltern ausgelöst werden, nicht mehr durch Geräusche.

Tag 28 (03.07.06)

Heute hat die Sommerhitze den Kleinen sichtlich zu schaffen gemacht. Die Eltern haben sich jedoch beide vor sie auf das Nest gesetzt, um Schatten zu spenden. Alle vier haben sich gut entwickelt und die Federn sind schön gewachsen, auch wenn eines etwas schwächer ist als der Rest der Bande.

Tag 29 (04.07.06)

Die Kleinen flattern immer häufiger, scheinbar eine Übung für den ersten Flug. Manchmal wird ein kleiner schwarzer Klumpen ausgespuckt, es handelt es sich dabei wohl um die unverdaubaren Bestandteile der Insekten.

Tag 30 (05.07.06)

Heute Vormittag haben sich die ersten drei Jungvögel verabschiedet, am frühen Nachmittag der vierte. Sie sitzen alle in den Bäumen, zwitschern und scheinen dort Ihre Flugübungen fortzusetzen. Zum Nest zurückgekommen ist leider keiner mehr.